Logo

Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde von Roland-Regional Wirtschaftsring,

wir freuen uns, Sie auf zwei Veranstaltungen unseres gemeinnützigen Tochtervereins Roland-Regional Bildung und Wissen e.V. und auf eine der Winterreihe des Aktionsbündnis Wachstumswende Bremen hinweisen zu dürfen:

Der marktgerechte Patient, Aus der Krankenhausfabrik

Am 14. Februar 2023 um19:30 Uhr wird im Gemeindesaal der Ev. Andreas-Gemeinde, Werner-von-Siemens-Str. 55, 28357 Bremen (Horn-Lehe) der Film Der marktgerechte Patient gezeigt, Untertitel:Aus der Krankenhausfabrik.

Gesundheit oder Profit? Worum geht es im Krankenhaus?

Deutsche Krankenhäuser werden heute wie industrielle Unternehmen geführt und stehen miteinander in Konkurrenz um die niedrigsten "Produktionskosten" - zum Schaden für Patienten, Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten. So wurden seit Einführung der Fallpauschale schon bis 2018 ungefähr 50.000 Stellen abgebaut. Und private Krankenhäuser, deren Zahl weiter zunimmt, suchen sich die gewinnbringenden Sparten und Patienten aus. Zu den gewinnbringenden gehören zum Beispiel nicht die Notfallstationen und Kinderabteilungen.

Diesen Missstand und seine Ursachen beleuchten Leslie Franke und Herdolor Lorenz in ihrem 2018 fertiggestellten Dokumentarfilm. Die darin gezeigten Zustände waren den Verantwortlichen bekannt. Aber erst nachdem "das Kind in den Brunnen gefallen" war, kündigte nun der Gesundheitsminister eine Krankenhausreform an, ja sogar eine "Revolution". Wir werden sehen ...

Der Film ist zwangsläufig nicht "up to date" im engeren Sinne. Deshalb ist es umso wichtiger, dass nach der Vorführung Menschen zu Wort kommen, die im Gesundheitsbereich beschäftigt sind oder es bis vor nicht allzu langer Zeit waren. Wie beurteilen sie den Zustand unseres Gesundheitswesens aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen?

Deshalb ein Appell auch an alle, die Erfahrungen in Krankenhaus, Arztpraxis, Unfallhilfe, Krankenkasse u. a. gesammelt haben: Kommen Sie zu Film und Gespräch am 14. Februar:

"Der marktgerechte Patient". Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.

Bildung oder Anpassung? - Wege zu einer Schule mit Sinn

Am 27. Februar um 19:30 Uhr, geht es im Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, 28195 Bremen, in Vortrag und Gespräch mit dem Kunstpädagogen Prof. Dr. Jochen Krautz (Universität Wuppertal) um den Zustand unseres Bildungswesens:

"Bildung oder Anpassung? - Wege zu einer Schule mit Sinn".

Ein Thema, das alle angeht! Das herrschende globale neoliberale Wirtschafts- und Finanzsystem zielt auf die Ökonomisierung aller Lebensbereiche, so auch des Bildungswesens.

Hierzu Näheres s. unter Bedenkenswertes.

Für eine Renaissance der Schule

(Text nach Prof. Dr. Jochen Krautz)

Seit den PISA-Studien ist es üblich, Bildung als Anpassungsleistung an vermeintliche Markterfordernisse zu verstehen. 25 Jahre technokratische Bildungsreformen haben die Schulen aber nicht besser gemacht. Im Gegenteil: Es ist weitgehend in Vergessenheit geraten, was neben den gesellschaftlichen Aufgaben der menschliche Sinn der Schule für junge Menschen ist. Dieses Vergessen hat die Pädagogik befallen, die Praxis des Unterrichts in den Schulen, aber auch Eltern, Politik und Öffentlichkeit.

Der Vortrag will nach einer kurzen Kritik der Anpassungsforderung der Ökonomie anhand von Bildern verständlich und erlebbar machen, worum es in Unterricht und Erziehung eigentlich geht. Er plädiert für eine Renaissance der bildenden und erzieherischen Aufgabe der Schule: Sie muss jungen Menschen ermöglichen, kritisches Denken zu lernen, mündig zu werden und Mitmensch zu sein. Denn diese Aufgabe der Schule ist gerade auch in dieser Zeit hochaktuell.

Anmeldung wird empfohlen (an:  info@roland-regional.de).
Der Eintritt ist frei, Spenden zur Kostendeckung werden erbeten.

 

Winterreihe: Wohnen jenseits des Eigentums

Die gemeinschaftlichen Wohnprojekte an der Waller Mitte – Gemeinsam Planen, Bauen, Leben

Lankenauer Str. 3. 28219 Bremen am 14.3. um 19:00 Uhr.

Das Aktionsbündnis Wachstumswende Bremen (AWWB), in dem auch ROLAND Mitglied ist, veranstaltet in den Wintermonaten eine Vortragsreihe, die Winterreihe eben. Für den März haben wir das Thema Wohnen geplant. Unsere Gastgeber:innen von der Waller Mitte stellen ihre Wohnprojekte vor:

"Wir sind ein Zusammenschluss von Menschen mit gemeinsamen Grundsätzen, Wohn- und Lebensträumen, die wir in fünf miteinander kooperierenden Baugemeinschaften verwirklichen. Unser Ziel war und ist es, Wohnraum mit sozialem Rückhalt in langfristig abgesicherten kollektiven Wohnprojekten und Stadtteilverankerung auf der Waller Mitte in Bremen-Walle zu schaffen.

Wir sind Menschen unterschiedlichen Alters, Berufs und Geschlechts mit unterschiedlicher sexueller Orientierung und verschiedenen Lebensentwürfen. Bei unseren Wohnprojekten handelt es sich sowohl um größere altersübergreifende Wohn- und Hausgemeinschaften als auch um kleinere Wohneinheiten für Einzelpersonen, Alleinerziehende, Paare sowie familiäre Lebensgemeinschaften mit  Kindern. In dieser Vielfältigkeit sehen wir die Möglichkeit, uns in unseren Kompetenzen und Erfahrungen zu ergänzen, neue Wohnformen zu entwickeln und ein solidarisches Zusammenleben im Quartier zu verwirklichen. Wir streben an, langfristig günstigen Wohnraum zu schaffen. Deswegen wählten wir für die Wohnprojekte Rechtsformen, die das dauerhafte Bestehen der Projekte sicherstellen. Hafen*haus, Lanke, solidarisch_wohnen und wallerleben werden Teil des Mietshäuser-Syndikats, wodurch ein Handeln mit Wohnraum  ausgeschlossen wird. waller wohnen schafft langfristig selbstgenutzten Wohnraum als Eigentum (u.a. auch zur Alterssicherung) und sichert das Modell durch eine eingetragene Baugenossenschaft gegen profitorientierten Verkauf ab. Wir gehen bewusst den Weg der Selbstorganisation, Eigenverantwortung und Partizipation und haben uns alsmeinschaften nicht durch professionelle Bauträger steuern oder durch Investoren finanzieren lassen. Sowohl in der Bauphase, als auch im Zusammenwohnen vertrauen wir auf unsere positiven Erfahrungen mit kollektiven Prozessen und den individuellen Fähigkeiten, die alle von uns mitbringen."

Mit freundlichen Grüßen
Roland-Regional Wirtschaftsring e.V.
Michael Knecht