Seit wann gibt es ROLAND?

ROLAND wurde am 1.10.2001 gegründet. Er ist damit das älteste in Deutschland existierende Regionalgeld.

 

Welche Rechtsform hat ROLAND?/Warum ist ROLAND ein Verein?

ROLAND war gegründet worden als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GBR), dessen Geschäfte von einem Verein geführt wurden. Da ROLAND wegen der Haftung in der GBR kritisiert wurde, wurde ROLAND ein Verein.

Auch da gab es Bedenken hinsichtlich der Verpflichtung zur Mitarbeit. ROLAND unterscheidet deshalb zwischen ordentlichen Mitgliedern, die auch einen Mitgliedsbeitrag zahlen und stimmberechtigt den Verein mitgestalten wollen, und den Fördermitgliedern, die lediglich ihre Aktivitäten in ROLAND verrechnen wollen.

 

Wieviele Anbieter machen mit?

Es sind rund 100 Anbieter. Das reicht von der Nachhilfe über Einzelhandel, Großhandel bis zum Landwirt als Produzent. Von den Branchen sind Lebensmittel, Bau, Elektro, Sanitär, Apotheke, Tankstelle, aber auch Unterricht, Beratung oder Medizin vertreten.

 

Warum sollte ich Mitglied werden?

In der globalisierten Welt findet Versorgung statt, weil man damit wachsende Unternehmen betreiben kann. Die Antriebskraft ist der Gewinn und die Konkurrenz.

Der ROLAND ist geprägt vom Miteinander und Solidarität, auch der Natur gegenüber. Das Versorgen steht im Mittelpunkt aber auch das organisieren und das Treffen von Entscheidungen.

Unser ROLAND ist zinsfrei und Sie lassen ihn entstehen, wenn Sie einen Scheckgutschein ausfüllen

Im ROLAND können Sie eine Zukunft gestaltende Gemeinschaft finden.

 

Was habe ich davon?

ROLAND ist ein Wirtschaftsring und kann als Verein darüber entscheiden, wen er als Mitglieder aufnimmt. Global Player sind nicht dabei. Wenn es Anbietern gelingt, einen möglichst großen Anteil des Umsatzes in ROLAND zu erreichen, dann sind sie in einem recht sicheren Wirtschaften gut aufgestellt.

Die Mitglieder allgemein profitieren von einem sicheren System. Wer einen möglichst großen Teil seines Einkommens in ROLAND bezieht, ist recht sicher in ein Wirtschaftssystem eingebunden, das von Selbstbestimmung und Solidarität bestimt ist.

 

Warum ist die Verwendung von ROLAND für Anbieter so elementar?

Wenn ein Anbieter alle Verkäufe in ROLAND tätigen kann, ist er recht sicher vor der globalen Konkurrenz aufgestellt.  Die Mitglieder wollen diese Art der Versorgung. Es gibt im Marketing den Begriff "Kundenbindung", auch wenn der in diesem Zusammenhang nicht wirklich passt.

Man kann ROLAND als Teil einer Strategie sehen, die eigene Existenz zu sichern. Und vielleicht geht es ja auch darum, seinen Traum vom sinnvollen Wirtschaften zu verwirklichen.

 

Ich habe bei der starken Konkurrenz doch wohl andere Sorgen, als mich auch noch um ROLAND zu kümmern.

Wenn ein Anbieter alle Verkäufe in ROLAND tätigen kann, ist er recht sicher vor der Globalen Konkurrenz aufgestellt.  Wenn ein Anbieter meint, ROLAND sie zu umständlich und er möchte ihn loswerden, vor allem, weil es ihnen schon so nicht gut geht, dann gilt genau das Gegenteil. Nicht ROLAND loswerden, ROLAND als Teil einer Strategie sehen, die eigene Existenz zu sichern.

 

Wie sicher ist ROLAND, wenn der Euro taumelt?

ROLAND wird gegen Euro getauscht. Der Hintergrund ist, dass wir eine möglichst breite Versorgung erreichen möchten. Wenn aber Läden Waren in Euroland kaufen und gegen ROLAND verkaufen, dann müssen sie irgendwie die Möglichkeit haben, diese Waren auch zu bezahlen. Sie brauchen also Euro.

Das Verhältnis von ROLAND:Euro ist zur Zeit 1:1, und das möge bitte auch noch einige Zeit so bleiben. Aber letztendlich geht es um den internen Umgang mit Euro. Und da können wir das Tauchverhältnis bei einer Inflation z.B. anpassen oder auch die Verbindung ganz kappen. Also ja, gerät der Euro ins taumeln, können wir reagieren.

Und je größer die Mitgliederzahl, desto sicherer steht der Verein.

 

Wie sicher ist ROLAND, bekomme ich auch tatsächlich mein Geld?

Schon in der Frage steckt ein Widerspruch: Der Euro ist zu über 80% ein Guthaben auf einem Konto bei einem Unternehmen (der Bank) das sich durchaus verzocken kann. Ein Guthaben bei ROLAND ist ein Betrag auf einem ROLAND-internen Konto. Was ist jetzt "mein Geld"?

Aber zur Frage: Wer einen ROLAND-Scheckgutschein ausstellt, geht gleichzeitig die Verpflichtung ein, am Monatsende gegebenenfalls den Betrag in Euro zur Verfügung stellen zu müssen. Wer einen solchen Scheck annimmt, fordert gegebenenfalls die Zahlung dieses Betrages (nach Maßgabe der Regeln) von ROLAND. D.h. es sind immer genug Euros vorhanden, um die Forderungen der Guthabenbesitzer auch begleichen zu können. (siehe "wie sicher ist ROLAND?)

Formaljuristisch hätte der Guthabenbesitzer ROLAND gegenüber einen Herausgabeanspruch wegen ungerechtfertigter Bereicherung.

Aber etwas anderes ist ja viel wichtiger: ROLAND ist eine Gemeinschaft. Kaum jemand würde diese Gemeinschaft in Gefahr geraten lassen wollen. Die  Zahlungen an ROLAND haben bei den Mitgliedern höchste Priorität. Und sollte ROLAND auch nur einmal seinen Verpflichtungen nicht nachkommen können, wäre das ein Vertrauensverlust, der nicht wieder gut zu machen wäre.

 

Meine Güte, ihr redet von regionalem Wirtschaften. Wir leben in einer globalisierten Welt!!

Wir lebten auch schon vor der Globalisierung in einer globalisierten Welt. Fast alle Regionen der Welt hatten miteinander zu tun. Hier heißt Globalisierung den größten Konzernen einen angemessenen Markt bieten, die ganze Welt! Und das nicht nur für den Absatz sondern auch für die Produktion.

Wer behauptet, durch de Globalisierung würden wir Vielfalt erlangen, hat irgenwie nicht richtig hingeschaut. Natürlich können exotische Produkte auf den Markt kommen, Hier geht es aber darum, die Welt mit billigen Produkten zu überschwemmen. Sie z.B. Altkleider in Afrika. Das Schneiderhandwerk ist tot. Es geht nur noch darum, aus unseren abgelegten Stücken Tragbares zu produzieren. Oder Hähnchenfleisch in Südafrika: In den USA wird nur die magere Brust nachgefragt. Der Rest, vor allem die Schenkel gehen als billige Massenware nach Südafrika. Wer dort mit seinen Hühnern auf Märkten sein Einkommen erzielte, ist raus. Die Liste ließe sich fast endlos verlängern.

Globalisierung in der Produktion bedeutet die Möglichkeit sich die niedrigsten Löhne, die schlechtesten Arbeitsbedingungen, die schwächsten Umweltauflagen und die größtmögliche Ausbeutung der Natur zu suchen.

Regionalität ist eine Antwort auf diese Art der Globalisierung!

 

Es gibt in einer regionalisierten Wirtschaft also keine günstige weltweit verfügbare Massenware mehr?

Wenn wir ROLAND in der Größe von Bremen, vielleicht noch Verden, Ottersberg, Delmenhorst bis rauf nach Bremerhaven denken, dann können auch in solch einem relativ großen Bereich nicht sinnvoll und bezahlbar Computer oder Smartphones nur für diese Region produziert werden.

Natürlich brauchen wir eine globale Produktion. Aber die ist dann anders organisiert. Sie kommt nicht aus dem Gewinn globaler Konzerne, sondern aus Entscheidungen vernetzter Regionen. In solch einer Konstruktion nehmen z.B. die rohstoffreichen Länder eine ganz andere Rolle ein.

Und brauchen wir eine Massenware zum Wegwerfen? Der Konsum wird eine ganz andere Bedeutung erhalten.