Wie wollen wir leben?

Viele Menschen sind zur Zeit unterwegs, in Ottersberg 70, in Worpswede, Osterholz-Scharmbeck. Menschen machen Spaziergänge.

Nora Bossong sieht in dem, was wir gerade erleben, einen Teil eines größeren Übergangsprozesses, den man als tiefe Autoritätskrise der alten Machtverhältnisse deuten kann. („Schwäche als Symptom“, in: Philosophie Magazin 6/2021)

Die staatlichen Institutionen stehen noch, aber sie büßen an Autorität ein und mag die Ausführung demokratischer Macht auch noch funktionieren, so bleibt ihre Legitimation nicht mehr unwidersprochen.

„Die Antwort kann laut Gramsci nicht sein, die ‚neuen Ideologien‘ zu unterdrücken. Vielmehr sei es nötig, wieder über die Reduktion auf rein ökonomische und politische Aspekte hinauszuwachsen und eine neue Kultur herauszubilden. Diese wird aber nicht allein in den Parteien entstehen, sondern wesentlich von der Zivilgesellschaft mitgeformt“. (In der oben genannten Quelle ist dieser Absatz nicht mehr sichtbar.)

Wie gut, dass wir sehen, dass es nicht mit einem hingeworfenem Slogan oder mit der Berufung auf die Grundrechte getan ist. (siehe Bericht über Mausfeld) Wenn wir eine Gesellschaft wollen, in der nicht "das Autoritäre die Autoritäten" ersetzt, braucht es sehr viel Solidarität und harte Arbeit.

Und wie gut, dass wir zur Zivilgesellschaft gehören.


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