„Griechische Krise – Krise Europas“

26. Juli 2016

Winfried Wolf berichtet von der aktuellen Situation Griechenlands unter dem doppelten Druck des 3. Memorandums und der EU-Flüchtlingspolitik und stellt Alternativen zur gescheiterten Politik in der EU zur Diskussion.

 

Juli 2015: 62 % der GriechInnen sagen OXI/NEIN zum EU -­Spardiktat

Juni 2016: 52 % der BritInnen sagen NO zu Verbleib in der EU.

 

Zwei Volksbefragungen machen die tiefe Unzufriedenheit mit der herrschenden EU-­Politik sichtbar.

Griechenland

Bedroht mit „Grexit“ und Entzug des Euro, ließ die Regierung das OXI fallen und fügte sich dem verschärften Spardiktat. Das Geld, das nun fließt, wendete zwar den Staatsbankrott ab, dient aber zu über 90 % der Bezahlung von Zinsen und Ablösung von Schulden.

Der giftige Cocktail von Sozialkürzungen, Steuererhöhungen, Abbau von Arbeitsrechten, Privatisierungen, der dafür geschluckt werden musste, wirkt genauso wie bisher: Die griechische Wirtschaft schrumpft weiter und die Verelendung großer Teile der griechischen Bevölkerung setzt sich fort.

Griechenland bleibt weiterhin das Versuchslabor für die brutalste Form von Austeritätspolitik und demokratischer Entrechtung.

 

Hat diese EU noch eine Zukunft?

 

Die herrschende Politik treibt die soziale Spaltung der Gesellschaften voran und lässt schlimmste nationale Egoismen wieder aufleben. Sie zerstört auf diese Weise gemeinschaftliche, von den europäischen Bürgern akzeptierte europäische Lösungen. Der Umgang mit der sozialen Krise und den Anforderungen der Migration sind dafür traurige Beispiele.

Und Griechenland hat wie kein anderes Land die Folgen von beidem zu tragen.

Winfried Wolf ist Chefredakteur der Zeitschrift „Lunapark 21 – zur Kritik der globalen Ökonomie“ und Autor des Buchs „Die Griechische Tragödie“.

 

Veranstalter: Sympáthia – deutsch­griechische Solidarität Bremen, Verdi Bremen; Attac Bremen

 

Dienstag, 26. Juli, 19 Uhr, DGB-Haus, Tivolisaal, Bremen

 


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