Depots

Wie kommen die Ernteanteile zu den Mitgliedern? In der direkten Form fahren am Abholtag z. B. 200 Mitglieder gleichzeitig zum Hof, einzeln, vielleicht 50 km weit. Das lässt sich besser organisieren.

Deshalb wird dort, wo mehrere Mitglieder sind, ein Depot gebildet. Das kann eine Garage, ein Carport, ein Kellerraum oder ein Gartenhäuschen sein, das in den Wintermonaten frostfrei ist. Zu solch einem Depot gehört also eine feste Gruppe, die für den Erhalt und die Organisation verantwortlich ist.

Organisatorisch könnte es so aussehen, dass jemand aufbaut (Tische z. B.) und ein anderer abbaut und aufräumt. Ist von der Lieferung etwas übrig geblieben, muss es entsorgt werden, Tafel ist besser als Müll. Ist das Depot in einem Lagerraum eines Geschäfts, so möchte der Inhaber vielleicht, dass während der Abholzeit eine Vertrauensperson anwesend ist.

Geliefert wird z. B. am Donnerstag um 14:00 Uhr, abgeholt werden kann dann z. B. bis 17:00 Uhr. Dann ist noch genug Zeit zum Aufräumen. Beim Abholen hat sich das Zentimetermaßprinzip bewährt: Wer etwas abholt, schiebt eine Wäscheklammer auf einem Zentimetermaß ein Feld weiter. Der Nächste kommt und sieht, dass noch 10 weitere kommen werden. Sind dann noch 30 Eier da, kann er sich drei nehmen.

Und es klappt! Vom Hof Hollergraben erfuhren wir bei einer Veranstaltung in Oldendorf, dass man als Bauer nicht sagen dürfe, von etwas sei wenig da. Dann würde so wenig genommen, dass ein großer Teil übrig bliebe! Sie sagen: davon ist viel da, davon ist sehr viel da, und davon haben wir im Überfluss. Die Mitglieder handeln sehr verantwortlich. Außerdem, nehme ich heute Möhren für drei Wochen mit, dann sehe ich in jeder Woche die frischen, während ich auf den alten kaue. Man haushaltet anders.