Mitgliederhof

SoLaWi, Solidarische Landwirtschaft, Mitgliederhof oder CSA (Community Supported Agricultur) - es sind die gleichen Worte für ein altes/neues Phänomen:

Menschen schließen sich zusammen und treffen eine Vereinbarung mit einem Bauern. Der Bauer produziert Lebensmittel für die Gemeinschaft, die Gemeinschaft zahlt dem Bauern die Kosten für die Produktion und für das, was er zum Leben braucht. Die Existenz des Bauern ist dadurch gesichert, er ist nicht mehr der Konkurrenz und den Marktmächtigen ausgeliefert und die Mitglieder der Gemeinschaft bekommen hervorragende Lebensmittel im Einklang mit der Natur. 

„Dann gibt es auch keine direkte Beziehung mehr zwischen dem Geld und den Produkten. Ohne Zwang, die erzeugten Produkte verkaufen zu müssen, kann die Landwirtschaft jetzt so betrieben werden, dass der Boden auch für die Zukunft unsere Lebensgrundlage sein kann.“ (Buschberghof)

Jemand, der mehrere Jahre Mitglied in solch einer Gemeinschaft war, berichtet: „Es wird so selbstverständlich von dem zu leben, was jetzt wächst. Der Frühsommer bietet bereits einiges, dann die Fülle des Sommers und des Herbstes. Im Spätherbst und Winter gibt es Lagergemüse, das bis in den März reicht. April und Mai ist „saure Gurkenzeit“. Aber der Frühsommer entschädigt bereits wieder. Und wenn ich dann im Winter in einen Supermarkt gehe und mir z. B. Erdbeeren angeboten werden, fühle ich mich wie in einem falschen Film!“

Drei Mitglieder von ROLAND-Regional wirtschaften in dieser Weise: Christine und Thomas Kröger auf dem Mirandahof in Stuckenborstel, Marc Schweighöfer auf dem Sophienhof, in Oldendorf und Rebecca und Nils Henken auf dem Eickedorfer Hof in Grasberg. 

Die Lebensmittel werden entweder vom Hof abgeholt oder die Verteilung wird über Depots organisiert, der Betrag für den Hof wird auf einer Versammlung bestimmt. 

Einer der Vorreiter in Deutschland war der Buschberghof bei Hamburg. Von dort ging Trauger Groh in die USA, blieb dort und verbreitete die Idee. Sie kam zurück nach Europa, vor allem nach Frankreich, und begann dann wieder in Deutschland Fuß zu fassen. Klaus Strüber vom Hof Hollergraben hat in Oldendorf gelernt und ist ROLAND-Mitglied.